„Das 100“ Weimar im IBA Finale 2023
Urkunde zur Aufnahme in die IBA Abschlusspräsentation an Geschäftsführer des Studierendenwerks Thüringen Torsten Schubert übergeben
03.03.2023
Die fünfte Etappe der finalen IBA Tour führte den Fachbeirat und das Team der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen am 2. März 2023 nach Weimar. Dort überreichte die IBA Geschäftsführerin Marta Doehler-Behzadi dem Geschäftsführer des Studierendenwerks Thüringen Torsten Schubert die Urkunde zur Aufnahme in die IBA Abschlusspräsentation. Dieser symbolische Akt ist die finale Auszeichnung, welche ein Projekt im Rahmen der IBA Thüringen erreichen kann. Torsten Schubert: „Das Projekt wird mit diesem modellhaften Charakter nur durch die IBA möglich. Wir freuen uns über die Anerkennung unserer bereits geleisteten intensiven Arbeit für das Projekt, auch wenn diese aufgrund dessen Komplexität noch nicht auf der Baustelle sichtbar ist. Herzlichen Dank an die IBA, insbesondere auch für die hervorragende und ausdauernde Unterstützung des Projektes durch Tobias Haag, Projektleiter der IBA.“
Die Anforderungen an zeitgemäßes, nachhaltiges Bauen sind komplex, eigentlich überkomplex. Dieser hohe Anspruch wird für das IBA Projekt „Das 100“ augenzwinkernd namensgebend. Idealerweise sollen zu 100 Prozent erfüllt sein: Nachhaltigkeit, Ökologie, Soziales, Bezahlbarkeit und, nicht zu vergessen, gestalterische Exzellenz. Anlass dafür bieten die Planung und Umsetzung eines Neubaus für studentisches Wohnen an einem besonderen Standort in Weimar. In unmittelbarer Nähe zu Georg Muches Haus Am Horn von 1923 befindet sich das städtebauliche Entwicklungsgebiet „Neues Bauen am Horn“, das als anerkanntes Beispiel guter Baukultur gilt. Auf dem letzten freien Baufeld dort am Carl-Alexander-Platz soll im Zuge der IBA Thüringen ein im besten Wortsinn „neues Wohnhaus für Studierende“ entstehen.
In einer vorgeschalteten Konzeptphase wurden Fragen nach neuen sozialen, ökologischen und konstruktiven Anforderungen diskutiert. Sie bildeten die Grundlage eines anspruchsvollen internationalen Architekturwettbewerbs, aus dem die Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Almannai Fischer aus München und der kreative, neuartige Planungsentwurf resultierte. Sein Entwurf überzeugte aufgrund der Verbindung einer robusten Grundstruktur in nachhaltiger Holzmassivbauweise und der Entwicklung einer experimentellen Wohnform, dem sogenannten Allmendewohnen. Es besteht aus einer gemeinschaftlichen Halle und jeweils acht 2,1 Meter breiten und zehn Meter tiefen Zimmern mit großen Verglasungen zur Halle hin. Im Zuge der Weiterbearbeitung des Projektes erfolgte eine Ausdifferenzierung der Wohnformen, von den Achter- über sehr effiziente Zweier- bis hin zu Einzelapartments als Wohnateliers, in denen die Anforderungen an Wohnen und Arbeiten miteinander kombiniert werden können.
Nach Klärung von Finanzierungs- und genehmigungsrechtlichen Fragen befindet sich das Vorhaben in der finalen Planungsphase, sodass der Baubeginn im laufenden Jahr 2023 erwartet wird, um den attraktiven Studienstandort Weimar zukünftig als Thüringens höchstes Wohngebäude in Holzbauweise zu bereichern.