Energiepauschale für Studierende im Wohnheim

07.09.2022

Um die steigenden Strom- und Heizkosten in den studentischen Wohnanlagen zu decken, führt das Studierendenwerk Thüringen eine Energiepauschale ein. Konkret bedeutet das: Ab November 2022 zahlen alle Mieter*innen zusätzlich zu ihrer Miete eine Pauschale von 35 Euro pro Monat.

Mit der heutigen Ankündigung der Kosten ab November wird den Studierenden Sicherheit und Transparenz gewährt. Denn: Anders als bei Dritten, die Kosten oft nachträglich und vollständig über Nebenkostenabrechnungen an Mieter*innen weitergeben, sind die Mieten in den Wohnheimen des Studierendenwerks Thüringen Warmmieten, inklusive der Strom-, Heiz- und Wasserverbrauchskosten. Diese werden nicht rückwirkend nachberechnet. Insofern haben die Studierenden mit keinen unerwarteten Mehrkosten zu rechnen.

Von der Energiekrise ist das Studierendenwerk Thüringen ebenso wie die meisten anderen Unternehmen und Wohnungsverwaltungen stark betroffen – umso mehr, weil die Mieten nur kostendeckend und ohne Gewinnmarge kalkuliert sind. Um eine Erhöhung der Nebenkosten kommt das Studierendenwerk Thüringen deshalb nicht mehr herum. Die Energiekrise soll jedoch nicht dazu führen, dass die Mieten in den Wohnanlagen dauerhaft erhöht werden.

„Wir werden die Energiepauschale schnellstmöglich wieder senken bzw. aufheben, sobald es die Energiepreise zulassen“, verspricht Torsten Schubert, Geschäftsführer des Studierendenwerks Thüringen. „Wir halten die Energiepauschale für die sozialste Lösung, um die Mietpreise langfristig niedrig zu halten und um das Wohnangebot aufrecht halten zu können“.

Mit der Energiepauschale kann die Preisentwicklung bei Energie jedoch nicht vollends gedeckt werden. „Wir möchten und können den enormen Preisanstieg im Sinne unseres sozialen Auftrags nicht komplett an die Studierenden weitergeben. Wir möchten den Studierenden helfen, mit der Krise umzugehen, indem wir sie u.a. möglichst wenig finanziell belasten“, ergänzt Schubert. 

Dass die Studierenden aber bereit sind, ihren Beitrag zu leisten, unterstreicht Jonathan Schäfer, Student an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats des Studierendenwerks Thüringen. Er betont: „Im Verwaltungsrat haben wir ausführlich verschiedene Maßnahmen abgewogen und mit der Energiepauschale hoffentlich eine faire Lösung gefunden. Nun liegt es am Bund und am Freistaat Thüringen, eine angemessene Unterstützung für die Studierenden und das Studierendenwerk Thüringen zu schaffen, damit diese die Krise gut meistern können“.

Die im dritten Entlastungspaket von der Ampelkoalition angekündigten Einmalzahlungen von 200 Euro an Studierende sind dabei sicherlich ein guter Schritt. Das Studierendwerk Thüringen hofft, dass den Studierenden mit dieser Pauschale finanziell über die Heizperiode geholfen wird.

Des Weiteren prüft das Studierendenwerk Thüringen aktuell ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Energieeinsparung in den Wohnanlagen, das über den Winter Effekte zeigen wird. Die teilweise alten Bautenstände gestalten Überlegungen zu Nachtabsenkungen der Heizungen oder das Absenken von Warmwasservorlauftemperaturen allerdings nicht trivial. U.a. soll aber auf jeden Fall die Umstellung auf LED-Leuchtmittel beschleunigt werden. In Neubauten und bei Sanierungen ist ihr Einsatz bereits Standard.

Darüber hinaus ruft das Studierendenwerk Thüringen auch die Mieter*innen zu einem energiebewussten Verhalten auf – wissend, dass bereits viele Studierende verantwortungsbewusst mit der Krise umgehen. Dennoch können scheinbare Kleinigkeiten, z.B. die Wohnungen nicht dauerhaft zu heizen und die Fenster bei angeschalteten Heizkörpern zu schließen, den Energieverbrauch in den Wohnheimen erheblich beeinflussen. Die Mieter*innen werden deshalb gebeten, durch entsprechendes Nutzungsverhalten zum Energiesparen beizutragen.

Informationen hierzu gibt auch die Kampagne „80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel“ des Bundes. Unter www.energiewechsel.de erhalten die Studierenden wertvolle Energiespartipps sowie Informationen darüber, wie und wo Energie eingespart werden kann.

Das Studierendenwerk Thüringen vermietet in 71 Wohnanlagen über 8.000 Wohnplätze an Studierende. Gegenüber dem Verwaltungsrat wird das Studierendenwerk Thüringen Nachweise über die Energiepauschale führen, die ausschließlich zur Begleichung der steigenden Energiekosten genutzt wird.

In diesem Interview erfahren Sie mehr über die Energiepauschale. 

https://www.radiolotte.de/radio/studierendenwerk-thueringen-fuehrt-energiepauschale-ein-39078.html

 

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